Wörthersee-Trail-Run

Eine Walkerin am 15k-Wörthersee-Trail (Samstag, 22.9.12, von Maria Wörth bis Klagenfurt):

Es hätte ein gemütliches, beschauliches Wochenende im schönen Klagenfurt am schönen Wörthersee im schönen Kärnten werden sollen. Mein Mann war für den 57k-Wörthersee-Trail angemeldet und ich bin zum „Urlaub machen“ mitgefahren. Ich wollte eigentlich nur beim Startunterlagen abholen, beim Anfeuern und im Ziel dabei sein.

Am Vortag beim Gemeindestaffellauf, auf dem ich mit 51:18 meine absolute Bestzeit auf 6 km aufgestellt habe, hat mir der Tinkhauser Markus schon den Mund auf die 15-km-Strecke wässrig gemacht. Das hat natürlich an mir genagt und ich hab mich schon auf der Fahrt nach Klagenfurt dazu entschlossen, mich anzumelden. Was ich dann auch gemacht habe. Du meine Güte, auf was hab ich mich da wieder eingelassen!

Start am Samstag um 13:00 bei der Anlegestelle in Maria Wörth bei strahlendem Sonnenschein, angenehmen Temperaturen – was könnte schöner sein! Gleich nach dem Start geht es bergauf – und wie!! Macht nix, ist eh ideal zum Aufwärmen. Und dann kam das, was man im Allgemeinen so unter „Trail“ versteht, nämlich Gelände pur. Morast, Bächlein, WURZELN (an die 539 Stück) ununterbrochen bergauf, bergab (STEIL). Um der Wahrheit die Ehre zu geben: es waren auch wirklich schöne Abschnitte drunter: im Wald auf schönen Waldwegen, sogar teilweise Asphaltstrecken (WAU) und „normale“ Feld- und Forstwege. Es gab toll bestückte Labstellen mit Iso, Schwarzbrot, Riegeln, Bananen, Äpfel, Wasser, Cola und Schokokuchen – mampf!!!! Frisch gestärkt mach ich mich also auf die letzten Kilometer. Da hör ich doch glatt hinter mir: „eh klar, immer diese Walker“ das kann nur einer sein, mein Mann nämlich. War er auch. Ich war so was von happy und wir haben die letzten 5 km gemeinsam zurückgelegt.

Und dann – der schönste Anblick des heutigen Tages: der Zielbogen in Klagenfurt!! Mein Mann und ich wir sind gemeinsam jubelnd und jauchzend (vor allem ich) über die Ziellinie gegangen! Und in welcher Zeit!! Ich hab mir ja ca. 2 Std. 45 min. ausgerechnet. Aber auf der Strecke habe ich mein Ziel dann den Gegebenheiten angepaßt und die Zeit immer weiter noch oben korrigiert. Am Ende wäre ich schon froh gewesen, es überhaupt noch vor Zielschluß zu schaffen (16:00 Uhr) Umso glücklicher war ich nach einem Blick auf meine Laufuhr: 2 Stunden 46 Minuten – Jubel!!! Am stolzesten bin ich aber darauf, daß der langsamste Läufer nur ganze 7 Minuten schneller war als ich, und ich bin schließlich die ganze Strecke gewalkt – na ja, meistens gestolpert, aber auf jeden Fall gegangen.

Ein traumhaftes Abenteuer, das man unbedingt einmal gemacht haben muß. Wie gesagt: EINMAL! Darin waren wir uns alle nach dem Lauf einig (mal sehen, wie lange der Vorsatz hält).

Das wichtigste zum Schluß: meine Hochachtung an ALLE Teilnehmer, meine besondere Gratulation an unsere lieben Lauffreunde, die aus unserer Runde dabei waren: Allen voran dem Peppi Hollensteiner, der trotz gesundheitlicher Probleme (Fersensporn, seine „Achillesferse“) die 15 km in einer grandiosen Zeit von 1:48 gefinisht hat, der Angie Hollensteiner und der Sabine Endmaier, die die 30 km-Strecke in 3 Std. 22 min. bzw. 3 Std. 11 min. geschafft haben. Und dann unseren 57k-Helden: dem besten von uns, dem Markus Tinkhauser zu seiner Gewaltleistung von 6 Std. 7 Minuten (und dann ist er uns auch noch entgegengelaufen), dem Roli Huber mit 6 Std. 57 Minuten und natürlich meinem ganz persönlichen Helden, meinem Mann, der trotz Umwegen in 7 Std. 45 Minuten gefinisht hat.

So, heuer kommt nur noch unser Vereinslauf in Pyhra und dann ist Schluß für 2012.
Außer vielleicht, ich melde mich noch für die 10km-Strecke am Wolfgangsee an!!????!!

Viele liebe Grüße an Alle
Andrea

 

 

57k – ein unterschätzter Lauf …
 Planmäßig wollte ich die ersten 27 km bis Velden „locker“ im 6:30-er Schnitt laufen, um für die restlichen 30 km noch etwas Spielraum zu haben. Das Höhenprofil der Ausschreibung spiegelte aber nicht die Realität wieder. Das andauernde Bergauf/Bergab war anstrengender als erwartet (mehrmals durch Morast und Bachläufe – nasse Füße vorprogrammiert).  Kurz vor Velden lief ich im Pulk eine wunderschöne Klamm entlang. Erst als der Weg immer steiler und unwegsamer wurde (es sollte doch nach Velden bergab gehen!) wurde ich misstrauisch.  Nachfolgende Stimmen „ich glaube, da bin ich voriges Jahr auch gelaufen,…“ gaben nur kurze Hoffnung. Nach fast 2 km trat die ca. 25 Mann starke Gruppe den Rückweg an 😉
 Etwas frustriert kam ich mit 20-minütiger Verspätung in Velden an.  Über die schöne Seepromenade ging’s weiter über diverse Hügelchen Richtung Pyramidenkogel. Endlich mal ein Berg ohne Zwischenabstiege!  Oben auf der Labestation nochmal kräftig zugelangt, ging es kniemordend runter nach Reifnitz (das Mekka der GTI-Fan’s).  Der absolute Wahnsinn war aber die Runde um die Spintikteiche – landschaftlich vielleicht schön, aber aufgrund der zahllosen Wurzeln kein Genuss. Da war SCHNELLES GEHEN schon eine Herausforderung!
Bergab im Wald noch einmal kurz gestürzt (hoffentlich war hier keine Kamera, die waren ja an den gemeinsten Stellen positioniert;).
Als ich dann bei km 52 noch Andrea eingeholt habe, beschloss ich gemeinsam mit ihr zu finishen.

lg. Roland